| Werkverzeichnis: | Opus X,15 | 
| Kompositionsjahr: | 1732 | 
| Besetzung: | Solo S, 2 Vl, Org, Vc | 
| Tonart: | B-Dur | 
| Dauer: | 9' | 
Text:
Aus der Tieffe der Sünden,
 so mein Seele binden,
 stets ruffe ich und aber niemand find ich allhier zu Land,
 der von dieser Ketten
 mich zu erretten
 bemühet sich.
 O Elend! O Jammer! Ich bin kommen auf die Höhe des Meers
 und sehet das Ungewitter der Schmertzen,
 so mir stosset zu Hertzen,
 nun will versencken mich,
 o scharffe Stich.
Drum, ihr Augen, laßt nicht nach,
 stets in Thränen euch zu träncken,
 diß mein Elend zu beträncken. 
 Holt vom Hertz ein tieffes Ach?
Seht der Sünden tobend Wellen,
 meiner Seelen Schifflein jagen, gantz zerschlagen
 ja, schon reissen mit sich fort, weil ich finde keinen Port.
Aber seye getrost,
 es wird dir noch glücken,
 der Himmel sein Hülff schicken.
 Laß nach von Trauren und Weinen:
 Dann sihe, ein Stern
 alldort von fern,
 schön wie der Mond,
 auserwählt wie die Sonn,
 anfanget zu erscheinen. 
 Maria ist jener Stern.
 Sie ist der Weeg und das Leben,
 den Sünderen gegeben
 aus der Welt Finsternus
 an das Gestatt der Buß
 wiederum zurückzukehren.
Kommt dann her,
 verliebte Kinder,
 sonders ihr verstockte Sünder, 
 kommt, rufft mit mir Mariam an.
 Sie hörts schon, rufft Sie an.
Stellt den Compass eurer Hertzen
 nach diß Sternens Gnadenkertzen.
 Sie wird leuchten euch zum Port,
 fahrt nur fort.