Das auf der Anhöhe neben der Pfarrkirche in der Ortsmitte der Rhöner Marktgemeinde Oberelsbach gelegene "Alte Schulhaus" beherbergt seit Oktober 1996 das Deutsche Tabakpfeifenmuseum.
Der weithin sichtbare, herrschaftliche Bau ist um 1611 unter dem Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (reg. 1573 bis 1617) anstelle eines baufällig gewordenen Vorgängerhauses errichtet worden. Von 1994 bis 1996 wurde die "Alte Schule" saniert und zum Ausstellungsgebäude umgebaut. Das Museum bietet einen Überblick über die Geschichte des Rauchens in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert bis heute.
In neun Räumen auf zwei Stockwerken werden historische Tabakpfeifen von Herstellern des deutschsprachigen Raumes und Gegenstände der Rauchkultur des 17. bis 20. Jahrhunderts gezeigt.
Im Obergeschoß befindet sich auch ein Raum der sich dem Erbe Valentin Rathgeber, des bedeutendsten Sohnes der Marktgemeinde Oberelsbach, verpflichtet weiß.
Weitere Informationen zum ersten Deutschen Tabakpfeifenmuseum erhalten Sie unter: http://www.tabakpfeifenmuseum.de/
Im Obergeschoß des Museums wird die weltweit wohl einzigartige Komplettzusammenstellung der gedruckten Werke Rathgebers gezeigt. Sie umfaßt insgesamt 10650 Seiten, die sich auf 27 Werksammlungen in 249 Stimmheften verteilen. Der große Umfang belegt die ungebrochene Schaffenskraft des Komponisten. Zwei weitere Vitrinen befassen sich mit der Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte zu Rathgeber. Hier werden zum einen die wichtigsten wissenschaftlichen Schriften über Rathgeber, zum anderen auch ausgewählte Einspielungen seiner Werke vorgestellt.
Auf dem neuen Multimedia-PC findet man eine dreigeteilte Präsentation zu Rathgeber. Eine etwa 14-minütige Powerpoint-Präsentation bietet einen Überblick über Rathgebers Leben und Werk. Der zweite Baustein ist eine Rathgeber-Jukebox mit insgesamt 15 Musiktiteln aus den unterschiedlichen Werksammlungen Rathgebers. Der dritte Baustein ist für die musikgeschichtlich interessierten Besucher gedacht. Über eine Navigationsleiste erhält man sehr detaillierte Informationen zu Leben und Werk Rathgebers, die den neuesten Forschungsstand berücksichtigen. Darüber hinaus bietet dieser Baustein eine digitalisierte Version der Komplett-Zusammenstellung der gedruckten Werke Rathgebers. Außerdem informiert er über den Stand der Neueditionen der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft e.V. Eine ausführliche Bibliographie und Diskographie ist für den neugierig gewordenen Besucher gedacht, der sich noch eingehender mit Leben und Werk Rathgebers befassen will.
In einer weiteren Vitrine werden die Neueditionen der Werke Rathgebers gezeigt. Die von der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft e.V. im Eigenverlag erstellten Editionen können darüber hinaus in Auswahl angesehen werden. Abgerundet wird das Rathgeber-Zimmer durch informative Schautafeln zu Leben und Werk Rathgebers.
Öffnungszeiten: bis auf Weiteres geschlossen
Führungen für Besuchergruppen ganzjährig nach Vereinbarung unter Telefon 09774/9240 oder 91910
Anschrift:
Erstes Deutsches Tabakpfeifenmuseum
Valentin-Rathgeber-Haus
97656 Oberelsbach
Telefon 09774 8298
Telefax 09774 919125
http://www.tabakpfeifenmuseum.de
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Der Oberelsbacher Klosterkomponist Valentin Rathgeber gilt als die bedeutendste Persönlichkeit unter den Kleinmeistern des Spätbarocks. Das gilt sowohl hinsichtlich der Produktivität als auch der Praktikabilität seines gedruckten Œuvres. Innerhalb von kurzer Zeit war Rathgeber und sein evangelischer Verleger Johann Jakob Lotter aus Augsburg die erste Adresse für Kirchenmusik katholischer Provenienz in Süddeutschland.
Rathgebers marktbeherrschende Position führte jedoch dazu, dass die übrigen mainfränkischen Kleinmeister zur Zeit Rathgebers kaum zum Zuge kommen konnten. Auf den folgenden Seiten sollen vor allem diejenigen mainfränkischen Klostermusiker und -komponisten in den Blick genommen werden, die aus dem näheren Einzugsbereich der Rhön stammten. Nur das Gebiet des ehemaligen Hochstiftes Würzburg kann hier berücksichtigt werden. Da aufgrund von Säkularisation und klösterlicher Nachlässigkeit viele Werke verloren gegangen sind, kann man die Qualität und Produktivität dieser Komponisten kaum noch adäquat beurteilen.