Der Augustinereremit P. Coelestin Wüst wurde als Balthasar Wüst am 30. Januar 1720 in Kleinwenkheim den Eheleuten Georg und Magdalena Wüst geboren. In den Jahren 1737 bis 1741 studierte er am Augustinergymnasium in Münnerstadt und war dort zeitweise Sakristan bzw. Consultor der Schülersodalität, einer marianischen Studentenkongregation. Am 30. Oktober 1742 feierte er Profess im Augustinerkloster Münnerstadt. Danach wechselte er zum Philosophiestudium nach Breisach. Am 18. September 1745 wurde er zum Priester geweiht. Um 1746 wirkte er als Organist in Uttenweiler, bevor er als Beichtvater, Prediger und Organist nach Mainz wechselte, wo er am 7. Februar 1761 bereits verstarb. Wüst galt bei seinen Mitbrüdern als „Organista celeberrimus“ und „nobilis Organista“.
Werkverzeichnis:
handschriftlich:
Missa solemnis in D und G
Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie eine Reihe weiterer fränkischer Komponisten nach Ordenszugehörigkeit.
P. Marianus Baal OSB (1657-1701) aus Karlstadt (Münsterschwarzach)
4 Motetten, 1 Messe, 1 Sonate
P. Aemilian Hönninger OSB (1694-1758) aus Königshofen/Tauber (Neustadt)
11 Messen
handschriftlich: 1 Messe
verschollen: 12 Messen
P. Peregrin Pögl OSB (1711-1788) aus Sandau/Böhmen (Neustadt)
32 Antiphonen; 21 Messen; 19 Offertorien; 6 Sonaten; 6 Vespern; 2 Requien
handschriftlich: Offertorien; 3 Messen, 1 Hymnus, 1 Kantate
P. Romanus Schad OSB (1758-1834) aus Mürsbach (Banz)
handschriftlich:
2 Hymnen „Fracto demum sacramento", 1 Salve Regina
P. Stephan Hammel OSB (1756-1830) aus Gissigheim (Würzburg)
handschriftlich: 41 Präludien; 3 Messen; 2 Antiphonen; 1 Te Deum; 1 Vesper
P. Albert Melchior OSB (1662-1727) aus Hassfurt (Theres)
Abt Albericus Ebenhöch OSB (1666-1727) aus Eibelstadt (Würzburg)
P. Meinrad Kaltsch OSB (*1668) aus Kitzingen (Münsterschwarzach)
P. Amandus Samhaber OSB (*1675) aus Gerolzhofen (Münsterschwarzach)
P. Wolfgang Erhard OSB (1696-1744) aus Seßlach (Banz)
P. Wolfgang Türkes OSB (1727-1783) aus Weingarten (Banz)
P. Karl Leim OSB (1755-1824) aus Röttingen (Neustadt)
P. Carl Klug OESA (1681-1721) aus Miltenberg (Würzburg)
P. Benedikt Geisler CRSA (1696-1772) aus Dettelbach (Triefenstein)
31 Messen; 18 Offertorien; 12 Antiphonen; 8 Vespern; 6 Litaneien
P. Franz Xaver Bittheuser CRSA (*1727) aus Röttingen (Triefenstein)
6 Sonaten
P. Joseph Krafft CRSA (1750-1812) aus Marktschorgast (Heidenfeld)
6 Messen
handschriftlich:
1 Messe
P. Bartholomäus Thenn OCist (*1736) aus Bamberg (Ebrach)
handschriftlich: 1 Salve Regina, evtl. 1 Partita
P. Joseph Küffner OCist (1770-1833) aus Würzburg (Schönthal)
handschriftlich: 2 Messen
P. Emanuel Neubert OCist (1679-1720) aus Randersacker (Ebrach)
Fr. Kilian Röttinger OCist (1739-1794) aus Gerolzhofen (Ebrach)
P. Godefridus Degent OCist (1719-1788) aus Wörth (Bronnbach)
P. Placidus Günther OCist (1731-1803) aus Heidenfeld (Bronnbach)
P. Norbert Kauth OCist (1734-1801) aus Lengfurt (Bronnbach)
Die Internationale Valentin-Rathgeber-Gesellschaft Oberelsbach e.V. trauert um ihr Gründungs- und Ehrenmitglied Stefan Gaß, der am 23. Februar 2024 in Oberelsbach im Alter von 85 Jahren von uns gegangen ist.
Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste um Johann Valentin Rathgeber wurde Stefan Gaß am 5. November 2017 im Ersten Deutschen Tabakpfeifenmuseum Oberelsbach zum Ehrenmitglied der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft ernannt. Wir verlieren mit ihm eine Persönlichkeit, die sich mit unermütlicher Leidenschaft und außerordentlichem Engagement für die Erhaltung des kulturellen Erbes Valentin Rathgebers eingesetzt hat. Seine Leistungen zu Johann Valentin Rathgeber werden für die Internationale Valentin-Rathgeber-Gesellschaft unvergessen bleiben. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Das Requiem mit anschließender Beerdigung ist am Mittwoch, den 28. Februar 2024 um 14.00 Uhr in Oberelsbach.
Immer sonntags um 09:05 Uhr sendet der Bayerische Rundfunk (BR) im Sender "BR Klassik" für alle, die nicht nur einfach Musik hören wollen, sondern auch noch "geistigen Frühsport" betreiben möchten, die Sendung "Das Musikrätsel". Michael Atzinger, Martin Fogt, Ilona Hanning, Sylvia Schreiber und Gerhard Späth präsentieren dabei jede Woche zu einem bestimmten Thema drei Werke, deren Komponisten erraten werden müssen. Während hier noch "sachdienliche Hinweise" die Suche erleichtern dürften, müssen die Zuhörer bei der nur kurz angespielten "Extrafrage" ganz ohne Hilfestellung auskommen. Gewinnen kann jeder, der von den fünf gesuchten Begriffen (drei Komponisten, Thema, Extrafrage) wenigstens vier richtig hat.
In der Sendung vom 17.02.2019 ging es um das Thema "Valentinstag (14.02.)". Unter den zu erratenden Komponisten war der Oberelsbacher Barockkomponist Johann Valentin Rathgeber (1682-1750). Gesendet wurde das "Concerto XIX C-Dur" für Klarinette, Streicher und Basso continuo in einer Einspielung mit Christian Leitherer (Klarinette) und dem "ensemble arcimboldo" unter der Leitung von Thilo Hirsch. Diese Einspielung können Sie über unseren Online-Shop erwerben.
Am Freitag, 5. April 2019 um 19:00 Uhr, findet im Kaisersaal des Klosters Banz ein Vortrag unter dem Titel "Neues zur Biographie des Komponisten P. Valentin Rathgeber" statt. Veranstalter sind das Colloquium Historicum Wirsbergense e. V. (CHW) und das Museum Kloster Banz. Dabei werden grundlegende neue Erkenntnisse zum Leben Rathgebers, namentlich zu seiner Zeit im Kloster Banz, aber auch zu seiner großen Reise vorgestellt. Der Vortrag ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Referent: Prof. Dr. Günter Dippold, Lichtenfels
Kloster Banz, 22. Oktober 1729: Pater Valentin Rathgeber büxt aus dem Kloster aus. Ein großer Heiliger war er bestimmt nicht, der Benediktinermönch, Erfolgskomponist, Erfinder feucht-fröhlicher Lieder. Neun Jahre lang streunte er durch Europa, frönte weltlichen Genüssen, übersetzte das pralle Leben in derbe Lieder. Bis die Reue kam und er ins Kloster zurückkehrte. (Quelle: BR-Klassik)
Der Bayerische Rundkfunk würdigte diese Ereignis in seiner Sendung "Was heute geschah" am 22. Oktober 2019 mit einem Beitrag von Thorsten Preuß. Der Beitrag kann auf der Internetseite des Bayerischen Runkfunks - BR-Klassik nachgehört werden.
Studierende konzipieren Sonderausstellung zum ,Augsburger Tafel-Confect‘ des Komponisten Valentin Rathgeber, Eröffnung am 13. Mai im Leopold-Mozart-Haus
Zeitkritisch, spöttisch, unterhaltend – nicht unbedingt die Art von musikalischen Kompositionen, die von einem Benediktinermönch des 18. Jahrhunderts zu erwarten sind. Valentin Rathgeber aber veröffentlichte weltliche Liederbücher. Die darin enthaltenen Stücke sollten zum Nachtisch vorgespielt werden, Essenskultur und Liedgut gingen Hand in Hand. Studierende der Universität Augsburg haben diese Themen vereint und im Rahmen eines interdisziplinären Seminars die Kabinettsausstellung „Ohren vergnügend und Gemüt ergötzend – Das Augsburger Tafel-Confect Valentin Rathgebers“ für das Leopold Mozart Haus konzipiert. Die Eröffnungsfeier, samt kleinem Konzert, fand am 13. Mai 2022, um 17:00 Uhr statt.