Am Samstag, den 15. Juni 2013 besuchte das Ensemble Alte Musik des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden den Geburtsort von Johann Valentin Rathgeber. Die jungen Musikerinnen und Musiker gaben um 17:30 ein Konzert im Ersten Deutschen Tabakpfeifenmuseum (Valentin-Rathgeber- Haus) in Oberelsbach. Auf dem Programm standen auch Werke des Oberelsbacher Barockkomponisten Johann Valentin Rathgeber (1682-1750) aus dem „Ohren-vergnügenden und Gemüth-ergötzenden Tafelconfect“ (Von der edlen Music, Begrüßung Larifaris, Es leb die Narretei, Puppenspiel Ouvertüre und Zum Beschluss).
Die Ausführenden waren mit einer Ausnahme alles Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden e.V. (HSKD), einer der größten Musikschulen Sachsens mit derzeit über 5.500 Schülern. Der Name des Hauses ist zugleich auch Verpflichtung, wirkte doch Heinrich Schütz (1585-1672), der erste deutsche Komponist europäischen Ranges, Jahrzehnte bis zu seinem Tode als Hofkapellmeister in Dresden. Insofern unterhält das HSKD eine umfangreiche Abteilung für Alte Musik, die sich besonders der Heranführung der Kinder und Jugendlichen an diese Stilistik verpflichtet sieht. So nahmen am diesjährigen bundesweiten Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der nur alle drei Jahre stattfindenden Kategorie „Alte Musik“ eine beachtliche Anzahl Ensembles des HSKD sehr erfolgreich teil.
Das Ensemble Alte Musik wurde anlässlich und in Vorbereitung des Wettbewerbes „Jugend musiziert“ gegründet. Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren hatten bisher mit dieser Stilistik kaum oder keinerlei Kontakt. Durch unermüdlichen Fleiß konnten sie sich für den Landeswettbewerb Sachsen qualifizieren und erreichten dort mit beachtlichen 20 Punkten einen 2. Preis. Darüber hinaus wirkte und wirkt das Ensemble bei vielen Veranstaltungen des HSKD mit. Neben Kompositionen von Claudio Monteverdi beinhaltet das Repertoire auch Werke von Valentin Rathgeber aus dem „Augsburger Tafelkonfekt“, die sogar szenisch zur Aufführung gelangten. Es war den Ensemblemitgliedern eine besondere Freude, im Rahmen ihrer diesjährigen Abschlussfahrt direkt im Geburtshaus Rathgebers zu konzertieren und die Heimat des Komponisten näher kennen zu lernen.
Die Ausführenden waren: Wiebke Ritz (Sopran), Anne Sauermann (Mezzosopran), Olaf Heller (Tenor), Johannes Heller (Bariton), Livia Trepte (Violine I), Charlotte Lange (Violine II), Ludwig Bergann (Viola), Friedrich Köpp (Violoncello) und Lea Jorzyk (Cembalo).
Zu Gehör kamen zudem Werke für zwei Gamben. Das Gambenduo mit den Schwestern Alma (13 Jahre) und Alice (17 Jahre) Stoye besteht seit 6 Jahren. Die Schülerinnen wirkten bereits in vielen Veranstaltungen der Alten Musik mit, so unter anderem beim Internationalen Heinrich-Schütz-Fest. Sie sind mehrfach Preisträger des Wettbewerbes „Jugend musiziert“. Erst kürzlich erspielten sie sich mit 22 Punkten einen 2. Preis beim diesjährigen Bundeswettbewerb.
Den Erlös des Konzertes spendeten die jungen Musikerinnen und Musiker den Hochwasseropfern des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden.