2. Internationales Rathgeber-Symposium „An der Schwelle zur Klassik – Valentin Rathgeber“ anlässlich des 260. Todestags Valentin Rathgebers vom 5.–6. Juni 2010 in Oberelsbach
Mit dem 2. Internationalen Rathgeber-Symposium anlässlich des 260. Todestags Johann Valentin Rathgebers (1682-1750) vom 5.–6. Juni 2010 in der Elstalhalle in Oberelsbach versucht die Internationale Valentin-Rathgeber-Gesellschaft Oberelsbach e.V. verschiedene Forschungsansätze rund um den großen Sohn der Marktgemeinde zu bündeln. Ausgewiesene Experten aus Deutschland, der Schweiz, Polen und USA werden ihre Forschungsergebnisse vorstellen, damit Leben und Werk Rathgebers gerade an der Schwelle zur Klassik verständlich wird. Die ausgewählten Themen gehen weit über die musikgeschichtliche und musikwissenschaftliche Forschung hinaus. So konnten Referenten aus den Bereichen Theologie, Kirchenrecht, Medizingeschichte, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft und Lateinischer Philologie gewonnen werden, die das Phänomen Rathgeber von verschiedenen Seiten beleuchten.
Prof. Dr. Wolfgang Weiß aus Würzburg wird am Samstagvormittag zur fränkischen Klosterlandschaft in der Zeit Valentin Rathgebers referieren bevor Prof. Dr. Günter Dippold aus Bamberg das Musikleben im Kloster Banz vor, neben und nach Rathgeber vorstellen wird. Nach der Mittagspause wird Dr. Tilmann Kossatz aus Würzburg die Baugeschichte der Kirchen in Oberelsbach näher beleuchten. Der Vortrag von Dr. Andreas Mettenleiter aus Pfaffenhofen a.d.Ilm wird sich mit Rathgebers Krankheit aus medizinhistorischer Sicht beschäftigen. Anschließend wird Prof. Dr. Jürgen Leonhardt aus Tübingen die Latinität Rathgebers untersuchen. "Vergnügte Ohren und ergötzte Gemüter. Rathgeber und die weltliche Musik" so lautet der Vortrag von Dr. Ivana Rentsch aus Zürich/CH zum sog. Augsburger Tafel-Confect. Danach werden sich Dr. Aleksandra Patalas aus Krakau/PL mit den Themen "Polnische Kirchenmusik des frühen 18. Jh. vor dem Hintergrund von Rathgeber’s Ästhetik", Dr. Alina Mądry aus Posen/PL mit "Benedykt Cichoszewski – der polnische Rathgeber?" und Dr. des. Maciej Jochymczyk ebenfalls aus Krakau/PL mit "Klosterkomponisten zwischen Barock und Klassizismus. Stilistische Erwägungen zu Rathgeber und P. Amandus Ivanschiz" auseinandersetzen. Am Sonntagnachmittag wird das Symposium fortgesetzt mit Vorträgen von Prof. Dr. Stephan Haering aus München über die kirchenmusikalischen Aspekte zum Klosterleben und von Prof. Dr. Charles Jurgensmeier aus Chicago/USA über die Ruralmessen von Valentin Rathgeber. Anschließend wird Prof. Dr. Dieter Kirsch aus Würzburg zur Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts in der Diözese Würzburg - eine Betrachtung der Bestände des Diözesanarchivs Würzburg - und Dr. des. Marcin Konik aus Krakau/PL zu Rathgebers Einfluss auf die polnische Musikgeschichte referieren. Prof. Dr. Hermann Ullrich aus Schwäbisch Gemünd widmet sich schließlich dem Komponisten Franz Bühler - ein klassischer Parallelfall zu Valentin Rathgeber? bevor Prof. Dr. Friedhelm Brusniak aus Würzburg das Symposium mit einem Vortrag zu Rathgeber in Schulliedersammlungen abschließen wird. Die einzelnen Beiträge dauern jeweils ca. 30 Minuten und sind allgemeinverständlich. In den Pausen besteht zudem die Möglichkeit, sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken und mit den Referenten ins Gespräch zu kommen.
Das Symposium wird abgerundet durch eine Abendveranstaltung am 5. Juni um 20:00 Uhr unter dem Motto "Alleweil ein wenig lustig - Musikalische Leckerbissen" und einen Festgottesdienst am 6. Juni in der katholischen Wallfahrtkirche St. Kilian in Oberelsbach mit der Aufführung der Missa V aus Opus XII von Valentin Rathgeber durch das Valentin Rathgeber Ensemble unter der Leitung von Martha Bergner. Im Rahmen des Symposiums kann auch die Wanderausstellung "Johann Valentin Rathgeber (1682-1750), Leben - Werk - Bedeutung" der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft Oberelsbach e.V. besucht werden.
Der Eintritt zu allen Vorträgen einschließlich Abendveranstaltung ist frei. Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.