Vortrag und Ausstellungseröffnung
Valentin Rathgeber (* 3. April 1682 in Oberelsbach, † 2. Juni 1750 in Kloster Banz) war der produktivste mainfränkische Klosterkomponist des Barocks. Als süddeutscher Antipode Telemanns ist er ein wichtiges Bindeglied zwischen Barock und Klassik und damit eine Antwort auf die oft gestellte Frage, wie so kurz nach Bach Mozart möglich wurde.
Auch wenn der Schwerpunkt seiner Arbeit auf Geistlicher Vokalmusik lag, so ist er doch vor allem bekannt als Schöpfer des so genannten „Augsburger Tafelconfectes“, einer Sammlung vergnüglicher Lieder. Mit seinem Personalstil, der Leichtigkeit, Kürze und Lieblichkeit zu einer gelungenen Synthese zusammenbrachte, schuf er für kleinere Ensembles ansprechende Vokalmusik, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts besonders im katholischen Raum sehr geschätzt wurde.
Die Wanderausstellung spürt in verschiedenen Themenfeldern dem Phänomen Rathgeber nach; sie ordnet ihn in seine Zeit ein und zeigt den Kontext auf, in dem er gewirkt hat.
Der Vortrag beleuchtet besonders die Beziehung Rathgebers zur Residenzstadt Würzburg, in der er 12 Jahre als Student gelebt und als Schulmeister gewirkt hat. Nicht nur das kirchliche und universitäre Umfeld Rathgebers, sondern auch die Pflege der Musik Rathgebers in Würzburg bereits zu dessen Lebzeiten soll eigens herausgearbeitet werden.
Referent: Privatdozent Dr. Erasmus Gaß
Freitag, 17. Oktober 2008, 18.15 Uhr, Katholische Domschule Würzburg
Ablauf: Vortrag, Gespräch, Ausstellungseröffnung