Am 7. Juni 2015 feierte der Begründer der Rathgeber-Renaissance im Landkreis Rhön-Grabfeld Erhard Nowak aus Bad Neustadt a.d.Saale seinen 80. Geburtstag. In zahlreichen Publikationen hat er sich seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts nachhaltig mit dem Leben und der Musik des Oberelsbacher Barockkomponisten Johann Valentin Rathgeber (1682-1750) auseinandergesetzt und durch seinen unermüdlichen Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass Rathgeber in seiner Rhöner Heimat wieder bekannt wurde. Gleichzeitig publizierte und arrangierte Nowak nach und nach verschiedene Rathgeber-Werke und brachte in zahlreichen Veranstaltungen die Musik des Rhöner Komponisten einem breiten Publikum nahe. Er beeinflusste auf diese Weise entscheidend die Rezeption Rathgebers in dessen Heimat.
Erhard Nowak wurde im Jahr 2002 von der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft e.V. für seine vielfältigen Verdienste um die Erforschung und Verbreitung des Werkes und Lebens des Rhöner Komponisten Johann Valentin Rathgeber zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist zudem Mitglied des Stiftungsvorstand der Valentin-Rathgeber-Stiftung.
Im Jahre 1962 regte der damalige Bezirksheimatpfleger Dr. Andreas Pampuch den am Rhön-Gymnasium von Bad Neustadt a.d.Saale beschäftigten Musiklehrer Erhard Nowak an, sich des musikalischen Erbes des Rhöner Barockkomponisten Johann Valentin Rathgeber anzunehmen. Nach umfangreichen Recherchen fand schließlich am 25. April 1964 ein erstes Rathgeber-Konzert in der Stadthalle von Bad Neustadt a.d.Saale statt, an dem sich der Evangelische Kirchenchor unter der Leitung von Friedemann Haeßler, der Sängerkranz 1850, ein Instrumentalkreis der Volkshochschule unter der Leitung von Erhard Nowak selbst und zahlreiche Solisten aus der Region beteiligt haben. Im Rahmen dieser Veranstaltung hielt der Bezirksheimatpfleger Dr. Andreas Pampuch einen Vortrag zu Musik und Leben Rathgebers. Am darauffolgenden Sonntag wurde auch die Missa "Declina a malo" Opus I/1 in Bad Neustadt a.d.Saale uraufgeführt. Bei dieser ersten Rathgeber-Veranstaltung in Bad Neustadt a.d.Saale war auch der Bayerische Rundfunk zugegen. Um die Arbeit der Erforschung des Lebens und Werkes Rathgebers besser koordinieren, verteilen und fördern zu können, wurde alsbald der "Arbeitskreis Valentin Rathgeber" gegründet, dem der Bezirksheimatpfleger Dr. Andreas Pampuch, der Kreisheimatpfleger Heinrich Hirsch, Landrat Gottfried Miller, Bürgermeister Franz Marschall und freilich Erhard Nowak angehörten.
Am 16. Juni 1967 fand der zweite Valentin-Rathgeber-Abend im Großen Saal der Stadthalle von Bad Neustadt a.d.Saale statt. An dieser Festveranstaltung wirkten der MGV Sängerkranz, der Kolpingschor, der katholische und evangelische Kirchenchor Bad Neustadt, der Gemischte Chor Liederhort Gartenstadt, der Singkreis der VHS Bad Neustadt sowie namhafte Solisten mit. Es wurden ausschließlich Lieder aus dem Tafelconfect aufgeführt. Darüber hinaus wurde auch ein eigenes Chorheft mit Sätzen für Gemischten Chor und Männerchor zu Liedern aus dem Augsburger Tafelconfect herausgegeben. Die Chor-Bearbeitungen stammen hierbei von namhaften Arrangeuren, wie Gustav Gunsenheimer, Karl Haus, Robert Saar, Walter Hamm, Alfred von Beckerath und freilich auch Erhard Nowak. Außerdem veröffentlichte Erhard Nowak die Missa "Declina a malo" Opus I/1 und die Missa "Principalis St. Constantini" Opus III/3 sowie das Trompetenkonzert Opus VI/19. Schließlich schrieb er zusammen mit Hans Kleiner zum 300. Geburtstag Rathgebers die erste allgemein verständliche Biographie zu Valentin Rathgeber. Auch seine jüngste Kurzgeschichte "Valentin - der Mönch und Musikus aus der Rhön" wurde in mehrfachen Auflagen veröffentlicht.