Immer sonntags um 09:05 Uhr sendet der Bayerische Rundfunk (BR) im Sender "BR Klassik" für alle, die nicht nur einfach Musik hören wollen, sondern auch noch "geistigen Frühsport" betreiben möchten, die Sendung "Das Musikrätsel". Michael Atzinger, Martin Fogt, Ilona Hanning, Sylvia Schreiber und Gerhard Späth präsentieren dabei jede Woche zu einem bestimmten Thema drei Werke, deren Komponisten erraten werden müssen. Während hier noch "sachdienliche Hinweise" die Suche erleichtern dürften, müssen die Zuhörer bei der nur kurz angespielten "Extrafrage" ganz ohne Hilfestellung auskommen. Gewinnen kann jeder, der von den fünf gesuchten Begriffen (drei Komponisten, Thema, Extrafrage) wenigstens vier richtig hat.
In der Sendung vom 17.02.2019 ging es um das Thema "Valentinstag (14.02.)". Unter den zu erratenden Komponisten war der Oberelsbacher Barockkomponist Johann Valentin Rathgeber (1682-1750). Gesendet wurde das "Concerto XIX C-Dur" für Klarinette, Streicher und Basso continuo in einer Einspielung mit Christian Leitherer (Klarinette) und dem "ensemble arcimboldo" unter der Leitung von Thilo Hirsch. Diese Einspielung können Sie über unseren Online-Shop erwerben.
Am Freitag, 5. April 2019 um 19:00 Uhr, findet im Kaisersaal des Klosters Banz ein Vortrag unter dem Titel "Neues zur Biographie des Komponisten P. Valentin Rathgeber" statt. Veranstalter sind das Colloquium Historicum Wirsbergense e. V. (CHW) und das Museum Kloster Banz. Dabei werden grundlegende neue Erkenntnisse zum Leben Rathgebers, namentlich zu seiner Zeit im Kloster Banz, aber auch zu seiner großen Reise vorgestellt. Der Vortrag ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Referent: Prof. Dr. Günter Dippold, Lichtenfels
Kloster Banz, 22. Oktober 1729: Pater Valentin Rathgeber büxt aus dem Kloster aus. Ein großer Heiliger war er bestimmt nicht, der Benediktinermönch, Erfolgskomponist, Erfinder feucht-fröhlicher Lieder. Neun Jahre lang streunte er durch Europa, frönte weltlichen Genüssen, übersetzte das pralle Leben in derbe Lieder. Bis die Reue kam und er ins Kloster zurückkehrte. (Quelle: BR-Klassik)
Der Bayerische Rundkfunk würdigte diese Ereignis in seiner Sendung "Was heute geschah" am 22. Oktober 2019 mit einem Beitrag von Thorsten Preuß. Der Beitrag kann auf der Internetseite des Bayerischen Runkfunks - BR-Klassik nachgehört werden.
Studierende konzipieren Sonderausstellung zum ,Augsburger Tafel-Confect‘ des Komponisten Valentin Rathgeber, Eröffnung am 13. Mai im Leopold-Mozart-Haus
Zeitkritisch, spöttisch, unterhaltend – nicht unbedingt die Art von musikalischen Kompositionen, die von einem Benediktinermönch des 18. Jahrhunderts zu erwarten sind. Valentin Rathgeber aber veröffentlichte weltliche Liederbücher. Die darin enthaltenen Stücke sollten zum Nachtisch vorgespielt werden, Essenskultur und Liedgut gingen Hand in Hand. Studierende der Universität Augsburg haben diese Themen vereint und im Rahmen eines interdisziplinären Seminars die Kabinettsausstellung „Ohren vergnügend und Gemüt ergötzend – Das Augsburger Tafel-Confect Valentin Rathgebers“ für das Leopold Mozart Haus konzipiert. Die Eröffnungsfeier, samt kleinem Konzert, fand am 13. Mai 2022, um 17:00 Uhr statt.
Der bedeutende Rhöner Komponist Valentin Rathgeber, der am 3. April 1682 in Oberelsbach geboren wurde, ist im Nachbarland Polen noch nahezu unbekannt. Der polnische Musikwissenschaftler Marcin Konik von der Universität Krakau fand bei seinen Recherchen in Klosterarchiven Polens und der Slowakei eine solche Menge an Handschriften mit Werken Rathgebers, dass er sich über die frühere Bedeutung dieses in seinem Heimatland bislang unbekannten Komponisten wunderte. Auch in der ihm erhältlichen Fachliteratur fand er fast keine Informationen. Erst durch seine Internetrecherchen konnte er einen Kontakt zur Rathgeber-Gesellschaft in Oberelsbach herstellen. Auf seine Initiative hin entwickelte sich in der Folge ein reger Gedankenaustausch. Vor allem einige Handschriften, die sich nur schwer zuordnen ließen, konnten mit den Drucken identifiziert werden.