Im Rahmen einer Feierstunde im Kloster Wechterswinkel, Kunst & Kultur, überreichte der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld Thomas Habermann dem Präsidenten der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft e.V. Berthold Gaß neben fünf weiteren Persönlichkeiten aus dem Landkreis das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsienten für Verdienste im Ehrenamt.
In seiner Laudation unterstrich Landrat Habermann insbesondere das vielfältige ehrenamtliche Engagement des Präsidenten um Johann Valentin Rathgeber (1682-1750). Landrat Habermann: "Ihr ehrenamtliches Engagement als künstlerischer Leiter und seit 2010 als Präsident der Valentin-Rathgeber-Gesellschaft e.V. trägt dazu bei, das reiche kulturelle Leben im nördlichsten Teil Bayerns öffentlich bekannt zu machen und gleichzeitig der heimischen Bevölkerung vor Augen zu führen, dass kulturelles Leben nicht nur in den Zentren blüht. Damit tragen Sie und der Verein auch stark zur kulturellen Identitätsstiftung und zum Selbstbewusstsein der Region bei."
Barbara und Ludger Stühlmeyer: Johann Valentin Rathgeber
Der Benediktinerpater Johann Valentin Rathgeber (1682-1750) wird in dieser Biografie als Klosterkomponist und wichtiges Bindeglied zwischen Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart gewürdigt.
Die Klosterkomponisten hatten ihr Ohr am Puls der Zeit, sie schufen klangschöne und schnell einstudierbare Werke für das monastische Stundengebet, die Feier der Eucharistie und arbeiteten engagiert für die auch damals nötige Reform der musikalischen Gestaltung der Liturgie. Da Rathgeber mehrere Jahre auf Reisen war und dabei verschiedenste Benediktinerklöster besuchte, wirft das Buch auch einen Blick auf die Geschichte des Benediktinerordens im 18. Jahrhundert und die liturgischen Traditionen zu dieser Zeit.
Barbara und Ludger Stühlmeyer
Johann Valentin Rathgeber
Leben und Werk
152 S., 8 Seiten Bildteil, kt.
ISBN 978-3-943135-78-7
14,90 €
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Die Internationale Valentin-Rathgeber-Gesellschaft Oberelsbach e.V. trauert um ihr Ehrenmitglied Prof. Dr. Franz Krautwurst, der am 30. November 2015 in Erlangen im Alter von 92 Jahren von uns gegangen ist.
Franz Krautwurst wurde am 7. August 1923 in München geboren. Schon in seiner frühen Kindheit hat er seine Liebe zur Musik entdeckt. Krautwurst war lange Jahre Professor an den Universitäten in Erlangen und Augsburg. Er hat sich in seinen zahlreichen Publikationen nachhaltig mit dem Musikleben in Bayern und insbesondere Franken beschäftigt und konnte damit bislang unbeachtete Quellen zur Musikgeschichte erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorlegen. Für ihn konnten die großen Brennpunkte des Musiklebens und die herausragenden Komponisten nur ein eingeschränktes Bild für die musikalische Entwicklung eines Raumes und einer Epoche zeichnen. Vor allem die geistigen, kulturellen und gesellschaftlichen Grundlagen, die die Künstler beeinflussten, standen im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Interesses. Prof. Dr. Franz Krautwurst gilt als Begründer der musikalischen Landesforschung und hat diese als einen wichtigen Zweig der Musikwissenschaft etabliert.
Im Label Spektral ist unter dem Titel "Freiburger Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts - Ausgewählte Werke für Soli, Orchester und Orgel von Freiburger Komponisten des 18. Jahrhunderts" eine neue CD u.a. mit Werken der beiden Rhöner Augustinereremiten P. Felix Gaß (1715-1752) und P. Alexius Johann (1753-1826) erschienen. Die CD enthält neben 3 Arien von P. Felix Gaß und dem Requiem zum Tod der Kaiserin Maria Theresia von P. Alexius Johann Werke von F.A. Maichelbeck (1702-1750), M. Gerbert (1720-1793), J.K. Müller (1743-1804) und C. Reindl (1738-1799).
Freiburgs kirchenmusikalische Tradition des 18. Jahrhunderts ist reich an bislang kaum beachteten Kostbarkeiten. Als versierter Kenner der umfangreichen Quellen hat Dr. Raimund Hug ein repräsentatives Programm zusammengestellt, das Zeugnis gibt vom musikalischen Leben an den Kirchen Freiburgs in jener Zeit. Viele der hier zu hörenden Stücke sind Ersteinspielungen.
Die Ausführenden sind Klemens Schnorr (Orgel) sowie das Ensemble Cantus et Musica Freiburg unter Leitung von Dr. Raimund Hug. Die CD beinhaltet ein 72-seitiges Booklet und kann im Tonträgerhandel, auch bei Saturn- und Media-Märkten sowie natürlich auch online über Amazon oder jpc erworben werden.
Am 7. Juni 2015 feierte der Begründer der Rathgeber-Renaissance im Landkreis Rhön-Grabfeld Erhard Nowak aus Bad Neustadt a.d.Saale seinen 80. Geburtstag. In zahlreichen Publikationen hat er sich seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts nachhaltig mit dem Leben und der Musik des Oberelsbacher Barockkomponisten Johann Valentin Rathgeber (1682-1750) auseinandergesetzt und durch seinen unermüdlichen Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass Rathgeber in seiner Rhöner Heimat wieder bekannt wurde. Gleichzeitig publizierte und arrangierte Nowak nach und nach verschiedene Rathgeber-Werke und brachte in zahlreichen Veranstaltungen die Musik des Rhöner Komponisten einem breiten Publikum nahe. Er beeinflusste auf diese Weise entscheidend die Rezeption Rathgebers in dessen Heimat.
Erhard Nowak wurde im Jahr 2002 von der Internationalen Valentin-Rathgeber-Gesellschaft e.V. für seine vielfältigen Verdienste um die Erforschung und Verbreitung des Werkes und Lebens des Rhöner Komponisten Johann Valentin Rathgeber zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist zudem Mitglied des Stiftungsvorstand der Valentin-Rathgeber-Stiftung.