P. Eugen Willkomm wurde als Christoph Willkomm den Eheleuten Veit und Anna Maria Willkomm, geborene Müller, am 19. Juni 1676 in Königshofen im Grabfeld geboren. Der Vater stammte aus Leinach und war Unteroffizier in der fürstbischöflichen Garnison zu Königshofen. Möglicherweise besuchte Christoph Willkomm die Schule des Zisterzienserklosters Bildhausen, bevor er in dieses Kloster eintrat und den Ordensnamen Eugen annahm. Am 18. September 1700 wurde Fr. Eugen zum Subdiakon, am 24. September 1701 zum Diakon und am 2. Juni 1703 zum Priester geweiht.
P. Eugen hat mit seinen Kompositionen die Gunst verschiedener Äbte zu gewinnen versucht. So hat er 1713 eine Figuralmesse dem Thereser Abt Kilian Frank, 1715 ein Offertorium dem Banzer Abt Kilian Düring und 1716 eine Josephsmesse dem Bronnbacher Abt Joseph Hartmann verehrt. Das Zisterzienserkloster Bronnbach besuchte er zudem im Jahr 1718. P. Eugen hatte im Musikleben des Bildhäuser Konvents keine nachweisbare musikalische Position inne. Diese Aufgaben übten durchweg andere Patres aus. Am 11. Juni 1719 fand im benachbarten Münnerstadt das goldene Priesterjubiläum von P. Onuphrius Schambach statt. Zu diesem Anlass veranstaltete der dortige Prior und Stadtpfarrer ein großartiges Fest, zu dem auch P. Eugen Willkomm eingeladen wurde. In der kurzen Zeitspanne von 1727-1729 wirkte er noch als Kurat von Strahlungen. Am 5. Juni 1744 starb P. Eugen Willkomm im Zisterzienserkloster Bildhausen.
Von Willkomm sind nur zwei Werksammlungen im Verlagshaus Lotter zu Augsburg erschienen. Seine beiden Ariensammlungen mit dem Titel "Philomela Sacra" (= "Heilige Nachtigall") aus den Jahren 1730 [RISM W 1217] und 1731 [RISM W 1218] waren möglicherweise zunächst nur für den Eigengebrauch im Kloster Bildhausen gedacht, bevor sie gedruckt wurden. Diese Arien scheinen aber sehr beliebt gewesen zu sein, da von Opus 2 bereits im Jahr 1732 eine zweite Auflage erschien. Es ist fraglich, weshalb Willkomm bis zu seinem Tod keine weiteren Werke veröffentlicht hat. Am Erfolg seiner Kompositionen kann es kaum gelegen haben. Neben den gedruckten Werken gibt es noch wenige Handschriften, die P. Eugen zugeschrieben werden.
Werkverzeichnis:
48 Arien
handschriftlich:
6 Salve Regina, evtl. 2 Arien
verschollen:
2 Messen, 1 Offertorium